Luftfilter

[810] Luftfilter, Vorrichtung zur Reinigung der Luft, die zu technischen Zwecken benutzt werden soll, von Staub etc. Gröbere Verunreinigungen werden durch ein engmaschiges Sieb (das oft zu reinigen ist) zurückgehalten; man führt die Luft hinter dem Sieb in große, in die Luftkanäle eingeschaltete Kammern, in denen die Geschwindigkeit der strömenden Luft so weit herabgesetzt wird, daß sich viele Staubteilchen zu Boden senken.

Fig. 1. Luftfilter.
Fig. 1. Luftfilter.

Die feinsten Teilchen fängt man dann fernerhin durch sehr engmaschige Drahtgewebe oder grobe Gewebe aus Spinnfasern auf (Fig. 1). Grove stellt in Winkel gelegte Gewebestücke in mehreren Reihen hintereinander in der Weise auf, wie Fig. 2 zeigt. Da die Poren des Gewebes verhältnismäßig sein sind, bedarf es großer Flächen des Gewebes, um den für den Luftdurchgang nötigen Querschnitt zu[810] erzielen. Dieser Zweck wird am besten durch Einhängen des Gewebes in Zickzackform erreicht.

Fig. 2. Groves Luftfilter.
Fig. 2. Groves Luftfilter.

Möller bildet aus dem Filtertuch Taschen, die an Eisenrahmen aufgehängt (Fig. 3) und behufs der Reinigung leicht herausgenommen werden können.

Fig. 3. Möllers Luftfilter.
Fig. 3. Möllers Luftfilter.

Man hat auch die Metallsiebe und die Gewebe befeuchtet oder mit Wasser berieselt, um den Staub besser aufzufangen. Dabei entsteht aber ein Schmutz, der schwerer zu beseitigen ist als der gesammelte trockne Staub, leichter in Fäulnis übergeht, durch Fäulnisgase die Luft verunreinigt und schädlichen Mikroorganismen günstige Gelegenheit zur Entwickelung bietet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 810-811.
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