Madĭa

[42] Madĭa Mol. (Ma die), Gattung der Kompositen, einjährige, blätterreiche, drüsig-zottig behaarte, sehr klebrige Kräuter mit abwechselnden, ganzrandigen, selten unten gegenständigen Blättern, sitzenden oder gestielten, an der Spitze der Äste einzelnen oder gebüschelten oder schlaff rispig angeordneten, gelbblütigen Köpfchen und länglich verkehrt-eiförmigen, zusammengedrückten Achenen ohne oder mit einem aus federig gewimperten Grannen oder Schuppen bestehenden Pappus. Zwölf nordamerikanische Arten, davon eine auch in Chile. M. sativa Mol. (Ölmadie, Madi, Melosa), 1–1,5 m hoch, mit verästeltem, wie die ganze Pflanze klebrigem, drüsenhaarigem Stengel, lanzettlichen, halb stengelumfassenden, ganzrandigen Blättern und kurzgestielten Köpfchen, wächst von Kalifornien bis Oregon und in Chile und wird in diesem Lande schon seit undenklichen Zeiten als Ölpflanze kultiviert. In Deutschland wurde sie 1837 zum Anbau empfohlen. Sie verträgt jedes deutsche Klima, da sie nur drei Monate im Boden bleibt, begnügt sich mit Mittelboden, gedeiht am besten auf sandigem, trocknem und sonnigem Lehmboden und leidet nicht durch Feinde. Man sät sie im Juni, rauft die Pflanzen, sobald die Körner schwarz sind, legt sie in Schwaden zum Trocknen und schüttelt die Samen aus, sobald nur die Köpfe trocken sind. Man erntet 1200–1500 kg vom Hektar. Für sandigen Mittelboden scheint die Madie Beachtung zu verdienen. Die völlig reisen Samen sind mäusegrau, 6,5 mm lang, fast geruchlos. Das daraus gepreßte Öl schmeckt mild, angenehm, erstarrt noch nicht bei 24° und eignet sich trefflich zu Speiseöl und zum Schmieren der Maschinen. Die Samen enthalten 26–39 Proz. Öl, müssen aber vor dem Pressen gebrüht werden. Die Ölkuchen dienen als Viehfutter.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 42.
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