Mandelstein

[211] Mandelstein (Amygdaloid), Strukturform verschiedener vulkanischer Gesteine, deren ursprüngliche oder durch Verwitterung einzelner Bestandteile entstandene Hohlräume (Blasenräume, s. d.) gänzlich oder doch zum Teil durch später gebildete Mineralien (Quarz, Opal, Chalcedon, Achat, Kalkspat, Zeolithe, Chlorit, Delessit etc.) ausgefüllt sind (s. Tafel »Mineralien und Gesteine«, Fig. 18). Oft lösen sich die Ausfüllungsmassen (Mandeln) leicht aus der Gesteinsumhüllung, oft sind sie fest an sie angewachsen und durch eine Übergangszone innig mit ihr verbunden. Sie sind bald rund, bald in die Länge gezogen oder abgeplattet, linsenförmig, besonders oft mandelähnlich (daher der Name), zuweilen birnförmig oder unregelmäßig gestaltet. Auch sind sie innen oft hohl und mit Kristallen ausgekleidet; selten enthalten sie im Innern eine von außen her wahrnehmbare wässerige Lösung (Enhydros, Wasserstein, s. Chalcedon). Mandelsteinstruktur findet sich vornehmlich bei basaltischen Gesteinen und bei Melaphyren, bei Diabas etc. Die Mandeln des Metaphýrs der Nahegegend (Oberstein) und jetzt nach deren Erschöpfung solche aus ähnlichen südamerikanischen Gesteinen liefern die Achate (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 211.
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