Marmol

[332] Marmol, José, spanisch-amerikan. Dichter, geb. 5. Dez. 1818, gest. 12. Aug. 1871 in Buenos Aires, studierte daselbst und in Montevideo Rechtswissenschaft, wurde wegen seiner freimütigen Äußerungen gegen die Tyrannei des Diktators Rosas (namentlich in dem in ganz Südamerika populären Gedicht »El 25 de Mayo de 1843«) des Landes verwiesen und kehrte erst nach Rosas' Sturz in seine Vaterstadt zurück, wo er sich nun eifrig am politischen Leben beteiligte. Seine Hauptwerke sind: »Canciones del peregrino«, lyrisch-epische Dichtungen (Montevideo 1847); die Dramen: »El poeta« und »El cruzado« (das. 1851; neueste Ausg. im »Teatro americano«, Barcelona 1876) und der Roman »Amelia« (abgedruckt in der »Coleccion de autores españoles«, Bd. 11 u. 12, Leipz. 1862), der die Geschicke von Buenos Aires unter Rosas' Diktatur behandelt. Seine kleinern »Poesias« erschienen Buenos Aires 1854, eine Auswahl seiner Werke Paris 1876.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 332.
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