Mars [3]

[349] Mars, im Seewesen: 1) Benennung der ersten Verlängerung der Masten (Marsstenge, die zweite Verlängerung heißt Bramstenge) sowie aller dazugehörigen Takelteile; daher Marsrahen, Marssegel etc. – 2) Auf Schiffen eine hölzerne oder eiserne Plattform, die nahe unter dem Topp der Untermasten auf den Längs- und Quersalingen ruht und auch Mastkorb genannt wird (s. Takelung). Vollschiffe haben auf allen drei Masten, Barken auf den beiden vordern, Briggen auf beiden, Schuner nur auf dem vordern Mast Marsen. Nach dem Mast heißen die Marsen Vor-, Groß- und Kreuzmars. Der M. hat meist die Form eines Halbkreises, er soll die seitlichen Stütztauen der Marsstenge an seinen Seitenrändern halten und Platz für Leute zum Ausruhen und Manövrieren bieten. In der Mitte hat er ein vierkantiges Loch, durch das der Topp des Mastes und der Fuß der Marsstenge fahren; dessen seitliche Erweiterungen, die unbeholfenen Leuten den Eintritt in den M. gestatten (der seemännische Weg geht außen herum), heißen Soldatengatten. Hinten hat der M. ein eisernes Geländer. Moderne Linienschiffe und Kreuzer haben Gefechtsmarsen und Scheinwerfermarsen (vgl. Gefechtsmasten). Marsgasten sind Matrosen, die den M. im Gefecht besetzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 349.
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