Mast [1]

[416] Mast (der) auf Schiffen, der zum Tragen des Segelwerks dienende, fast senkrechte Baum. Die Anzahl der Masten richtet sich nach Größe und Zweck der Schiffe. Auf einem Dreimastvollschiff sind drei Masten, der vordere heißt Fockmast, der mittlere Großmast, der hinterste Kreuzmast; auf einem Barkschiff heißt der hinterste M., der keine Rahen besitzt, Besanmast. Auf Briggen und Schunern heißt der hinterste M. Großmast, der vordere Fockmast; auf Galeassen, Galeoten, Kussen, Besanewern etc. wird der vordere M. Groß- und der hintere Besanmast genannt. Viermastvollschiffe haben (von vorn nach hinten gezählt) Fock-, Groß-, Achter- und Kreuzmast, Viermastbarken haben Fock-, Groß-, Achter- und Besanmast; Fünfmastvollschiffe haben Fock-, Groß-, Mittel-, Achter- und Kreuzmast, Fünfmastbarken haben Fock-, Groß-, Mittel-, Achter- und Besanmasten. Achtermast ist also der vorletzte M. auf Vier- und Fünfmastern, Mittelmast der mittelste M. auf Fünfmastern. Von einigen Reedereien wird der Achtermast auch Hauptmast, Jagermast, Laeiszmast oder Bordesmast genannt. Besteht ein M. seiner Länge nach aus einem Stück, heißt er Pfahlmast. Auf größern Schiffen werden die Masten in der Längsrichtung aus mehreren Stücken zusammengesetzt, wovon das untere stärkste Stück Unterm ast und die übrigen Stücke Stengen (Mars- und Bramstenge) genannt werden. Man baut die großen Masten jetzt fast nur noch aus Stahlblech; sie sind hohl und innen durch Winkeleisen verstärkt, weniger elastisch als Holzmasten, aber dauerhafter und billiger. Panzerschiffe führen Gefechtsmasten (s. d.). Exerziermasten, am Lande zugetakelt, dienen zu Übungen für Schiffsjungen; Notmast, aus Spieren zugetakelt, dient als Ersatz für verlorne Masten; Schnaumast ist eine Spiere hinter dem Untermast zur Befestigung eines Gaffelsegels; Signalmast, auf modernen Kreuzern aus Stahl nur mit Signalrahen und Signalgaffel getakelt, dient nur zum Signalisieren. Mastenkran ist ein Kran zum Einsetzen von [416] Masten in Schiffe. Mastknecht ist ein Poller mit Scheibengatten für laufendes Tauwerk neben dem M. Vgl. Schiff und Takelung; Middendorf, Bemastung und Takelung der Schiffe (Berl. 1903).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 416-417.
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