Martynĭa

[373] Martynĭa L., einzige Gattung der Martyniazeen, ein- oder mehrjährige, niedergestreckte, auch aufrechte Kräuter mit wechsel- bis gegenständigen, langgestielten, rundlichen, meist gelappten, ganzrandigen oder gezahnten, wie die ganze Pflanze mehr oder minder klebrigen, zottigen oder rauhhaarigen Blättern von eigentümlichem, unangenehmem Geruch, schief fingerhutförmigen, glockigen oder röhrenförmigen, am obern Ende glockig erweiterten Blüten in endständigen, lockern Trauben und mehr oder weniger langgehörnten Kapseln (s. Tafel »Fruchtformen«, Fig. 24) mit saftigem, abfallendem Perikarp und glattem, grubig netzigem oder kurzstachligem Fruchtgehäuse. Etwa 9 Arten im tropischen und subtropischen Amerika, besonders in Mexiko. Mehrere Arten werden in den Tropen als Zierpflanzen kultiviert und sind infolgedessen in Indien, auf Mauritius, Madagaskar verwildert. M. proboscoidea Glox. ist bis Virginia vorgedrungen. M. altheaefolia Dene. wächst von Arizona bis Nordperu, ihre großen eßbaren Wurzeln sind als Yucca de caballo bekannt, die Wurzeln von M. annua L. (Escorzonera der Kreolen), von Venezuela bis Paraguay, werden in Zucker eingemacht und als Gemüse gegessen. Mit den Früchten von M. proboscoidea Glox. stellen die Indianer in Arizona die schwarzen Ornamente her, die allen ihren willow baskets eigentümlich sind. Auch bei uns werden einige Arten als Zierpflanzen kultiviert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 373.
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