Yucca

[826] Yucca L. (Palmenlilie, Mondblume, Bajonettbaum, Adamsnadel), Gattung der Liliazeen, dracänenähnliche Gewächse mit holzigem, niedrigem oder langgestrecktem, bisweilen baumartig verzweigtem Stamm, am Ende desselben oder der Zweige zusammengedrängten lineal-lanzettlichen, stachelspitzigen Blättern und ziemlich großen, hängenden, sechsblätterigen, glockenförmigen, weißen oder grünlichweißen Blüten in endständiger Rispe und sehr verschieden gestalteter Frucht. Von den 20 Arten in den südlichen Vereinigten Staaten, Mittelamerika und Mexiko wird Y. gloriosa L. (Prachtaloe), in den südlichen atlantischen Staaten von Nordamerika, bis 3 m hoch, hat schmale, pergamentartige, bis 1 m lange Blätter und weiße oder grünliche Blüten in bis 2 m langer Rispe, die im Mondlicht prachtvoll silberfarben leuchten. Man benutzt in der Heimat die Fasern der Blätter zu Flechtwerk, Hängematten etc.; bei uns kultiviert man mehrere Formen, von denen besonders die niedrig bleibenden, gut geschützt stehend, in Mitteldeutschland unter sehr guter Decke im Freien aushalten. Y. filamentosa L., in der Küstenregion des atlantischen Nordamerika, mit sehr kurzem Stamm und schmalen, langen, am gefärbten Rand faserigen Blättern und in langgestielter, ziemlich einfacher Rispe stehenden Blüten, wird wie die vorige verwertet und bedarf auch in Norddeutschland nur geringen Winterschutzes. Zwischen beiden existieren wahrscheinlich auch Blendlinge, so daß die verschiedenen Formen, zu denen wohl auch Y. recurva gehört, oft schwer zu unterscheiden sind. Y. aloefolia L. mit 5–6 m hohem, meist einfachem Stamm, schwertförmigen, sein gesägten Blättern und zusammengesetzter Blütenrispe, wächst in Westindien, Mexiko und Carolina und wird bei uns mit silberweiß oder rosaweiß bandierten Blättern kultiviert. Y. draconis L. (Wüstenpalme), eine bis 12 m hohe, baumartige Pflanze mit 46 cm langen, lineal-lanzettlichen Blättern, die eine schöne Laubkrone bilden, wächst im südlichen Nordamerika und bildet in der Majovewüste nebst dem Kaktus fast die alleinige Vegetation. Man verarbeitet das Holz der Stämme auf Papier.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 826.
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