Maschonaland

[391] Maschonaland, Teil von Süd-Rhodesia (s. d. und Karte »Südafrika« bei Artikel »Kapkolonie«), mit (1901) 343,000 Einw., unter denen 4000 Europäer und 190 Asiaten, unter Verwaltung der Britisch-Südafrikanischen Gesellschaft (s. d.), östlich an portugiesisches Gebiet grenzend, namentlich im S. gebirgiges Land, von dem der Umniati und Umfuli (zum Sanyati vereinigt) sowie der Hanyani und Masoe zum Sambesi abfließen. Es zerfällt in 18 Distrikte und umfaßt nach englischen Angaben 11,790,500 Acres, nach deutschen Berechnungen mit Matabeleland (s. d.) zusammen 391,000 qkm. M. wurde seines Goldreichtums wegen von Phönikern und Arabern in Besitz genommen; von ihren Arbeiten zeugen noch die Ruinen von Simbabye (s. d.), Matindela, Chiburwe u. a. – Im 15. und 16. Jahrh. gehörte M. zum Reich Monomotapa, später erschienen hier die Portugiesen. Als Mosilikatse, ein Unterhäuptling des mächtigen Suluherrschers Tschaka und Sohn des letzten Matabelekönigs, 1836 von den Buren aus dem Quellgebiete des Molopo und Mariko verdrängt wurde, unterwarf er die Makalaka und Maschona und gründete das große Matabelereich. Sein Nachfolger Lobengula trat 1889 M. an die Britisch-Ostafrikanische Gesellschaft ab, die es, unterstützt von ihrer Regierung, gegen Portugal behauptete. Als Lobengulas Krieger Einfälle in das von Goldsuchern besetzte Land machten, wurde M. nebst dem übrigen Matabeleland 1893 dem Gebiete der Britisch-Südafrikanischen Gesellschaft einverleibt. Beide zusammen bilden jetzt Süd- Rhodesia. Das Land scheint auch für Ackerbau und Viehzucht geeignet zu sein. 1893 wurde eine Eisenbahn von Beira (am Indischen Ozean) nach M. eröffnet, die 1899 bis Fort Salisbury geführt ist. Vgl. Bent, The ruined cities of Mashonaland, report of excavation in 1891 (3. Aufl., Lond. 1895); Bruce, Memories of M. (das. 1895); H. C. Thomson, Rhodesia and its government (das. 1898); R. N. Hall, Zimbabwe, Moshonaland, Rhodesia etc. (das. 1905), und die bei »Matabeleland« angeführte Literatur.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 391.
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