Merwân

[647] Merwân, Name zweier Kalifen aus der Dynastie der Omaijaden. 1) M. I., geb. 623 in Mekka, Sohn el Hakams, war Sekretär und Günstling Othmâns, wurde nach Moâwijas II. Tod 683 auf den Thron erhoben, um bis zur Großjährigkeit von Jezîds I. Sohn Chalid zu regieren, besiegte auch den Feldherrn des Genenkalifen Abdallah ibn es Sobeir und fand in Syrien, Ägypten und Mesopotamien Anerkennung, wurde aber, als er seinen Sohn Abd el Malik zum Nachfolqer bestimmte, 685 von Chalids Mutter erstickt.

2) M. II., Enkel des vorigen, war zuerst Statthalter von Armenien, empörte sich 744 als Rächer Welîds II. gegen Ibrahim, Jezîds III. Nachfolger, und lief; sich zum Kalifen ausrufen. Nachdem er mehrere Rivalen besiegt, reizte er 748 durch Ermordung des Abbasiden Ibrahim dieses Geschlecht zum Aufstand. 750 bei Arbela am Zab von Abul Abbas besiegt, flüchtete er nach Ägypten, wo er in Abusir von einem koptischen Christen ermordet wurde. Mit ihm endete das Kalifat der Omaijaden in Asien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 647.
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