Metachromatypīe

[673] Metachromatypīe (griech., Dekalkomanie, Dekalkierverfahren), die »Kunst, Abziehbilder zu drucken«, auch das Abziehbild selbst, d. h. ein Bild, das sich nach dem Anfeuchten des Papiers von diesem löst und auf Karton, Blech, Porzellan, Glas, Zelluloid etc. übertragen läßt. Solche Bilder werden zur Ausschmückung von Kinderspielsachen und als Kinderspiel selbst hergestellt, dienen aber besonders zur Dekoration von Tonwaren, auf die sie eingebrannt werden. Man fertigt sie mittels Chromolithographie auf einem mit Weizenstärke und Gummilösung grundierten Papier (Dekalkierpapier). Zur Übertragung des Bildes wird es mit Terpentinöl oder Wasser überstrichen, gegen den Gegenstand angedrückt und das Papier auf der Rückseite mit Wasser angefeuchtet, worauf sich das Bild vom Papier löst und auf der gewählten Fläche haften bleibt. Auch auf der Buchdruckpresse ist die Herstellung von Abziehbildern gelungen, zu denen die Platten in Holz geschnitten oder in Zink geätzt waren. Vgl. Langer, Die Herstellung der Abziehbilder (Wien 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 673.
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