Midas

[771] Midas, phryg. König, Sohn des Gordios, erhielt nach dem Mythus von Dionysos für die Freilassung des durch Mischung einer Quelle mit Wein trunken gemachten und gefangenen Silen die Gabe, alles, was er berührte, in Gold zu verwandeln. Als sich auch Speise und Trank verwandelten und er um Befreiung von dem Geschenk bat, hieß ihn der Gott im Pakiolos baden, der seitdem Gold führte. Bei dem musischen Wettkampf zwischen Marsyas oder Pan und Apollon entschied M. gegen letztern, der ihm zur Strafe Eselsohren (Midasohren) wachsen ließ. M. verbarg sie unter einer hohen Mütze, nur der Barbier wußte um das Geheimnis. Als dieser es nicht mehr bei sich zu behalten vermochte, rief er es in eine Grube, aus der alsbald Schilfrohr wuchs, welches das Geheimnis allen zuflüsterte. Sein Reichtum war sprichwörtlich bei den Griechen. – Auch einer der glücklichsten Würfe im Würfelspiel hieß M.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 771.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: