Militärärztliche Applikationsschule

[812] Militärärztliche Applikationsschule, eine 1890 in Wien errichtete Bildungsanstalt, die den Aspiranten des militärärztlichen Korps die für ihre besondere Berufstätigkeit im Frieden und im Krieg erforderliche theoretische und praktische Ausbildung geben und deren an der Universität erworbene sachlichen Kenntnisse erweitern soll. Örtlich mit einem Garnisonspital in Wien vereinigt, besteht die Applikationsschule aus einem einjährigen Kursus. Die Aspiranten für den Berufsstand des militärärztlichen Offizierkorps sind verpflichtet, gleich nach erlangtem Doktorgrad in diese Applikationsschule einzutreten und den ganzen Kursus zu frequentieren. Als außerordentliche Hörer werden auch Berufsoberärzte und rangjüngere Regimentsärzte an diese Schule kommandiert, bez. nehmen freiwillig Militärärzte teil, die eine Vervollständigung ihrer fachtechnischen Kenntnisse anstreben. Gegen Ende des Kursus haben sich alle Hörer einer Schlußprüfung zu unterziehen, deren Gesamterfolg für die Rangbestimmung der Aspiranten bei deren Ernennung zum Berufsoberarzt maßgebend ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 812.
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