Monotrōp

[80] Monotrōp (griech., »nur auf eine Art umwandelbar«) nennt man diejenige Modifikation a einer polymorphen Substanz, die sich durch Temperaturänderung in eine andre Modifikation b umwandeln läßt, ohne daß diese wieder in jene übergeführt werden kann Lassen sich die verschiedenen Modifikationen einer polymorphen oder heteromorphen Verbindung durch Temperaturänderung beliebig ineinander überführen, wie z. B. beim salpetersauren Ammoniak, dessen gewöhnliche rhombische Modifikation durch allmähliche Temperaturerhöhung zunächst bei 35° in eine zweite rhombische, bei 86° in eine rhomboëdrische und bei 125° in eine reguläre Modifikation übergeht, aus der dann beim Erkalten der Reihe nach wieder die andern Modifikationen entstehen, so nennt man diese Modifikationen enantiotrop (griech., »hin und zurück umwandelbar«). Näheres s. Enantiotropie. – In der Zoologie bezeichnet man mit dem Ausdruck m. Tiere mit sehr beschränkter Anpassungsfähigkeit im Gegensatz zu polytropen Tieren mit sehr großer Anpassungsfähigkeit.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 80.
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