Montanelli

[89] Montanelli, Giuseppe, ital. Schriftsteller und Patriot, geb. 1813 zu Fucecchio im Toskanischen, gest. daselbst 17. Juni 1862, studierte die Rechte, wurde Sachwalter, schrieb daneben über philosophische Gegenstände und veröffentlichte 1836 einen Band lyrischer Gedichte. 1840 wurde er Professor des Italienischen und des Handelsrechts in Pisa, wo er einige auf seine Fachwissenschaft bezügliche Schriften veröffentlichte. 1844 gründete er die Gesellschaft der Fratelli italiani, begann 1847 mit der Herausgabe des Blattes »L'Italia«, kämpfte 1848 bei Curtatone und wurde 1849 von den toskanischen Kammern mit Guerrazzi und Mazzini zum Triumvir ernannt. Von Paris aus, wohin er sich nach der Reaktion begab, veröffentlichte er eine Reihe von fesselnden Werken: die »Memorie sull' Italia e specialmente sulla Toscana dal 1814–1850« (Turin 1853–55, 2 Bde.); das dramatische Gedicht »La sensazione« (Par. 1856), die ergreifende Tragödie »Camma«, und die politischen Schriften: »Il partito nazionale italiano« (Turin 1856) und »L'impero, il papato, la democrazia in Italia« (Flor. 1859). Das Jahr 1859 rief ihn wieder zu den Waffen; Anfang 1862 wurde er in die neue italienische Volksvertretung gewählt. Als nachgelassenes Werk erschien von ihm: »Dell' ordinamento nazionale« (Flor. 1862).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 89.
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