Montmartre

[110] Montmartre (Buttes-M., spr. bütt' mong-mártr'), nördlicher Stadtteil (18. Arrondissement) von Paris, auf einer Anhöhe (129 m ü. M.) gelegen, die in römischer Zeit einen Marstempel trug und daher Mons Martis hieß, später Mons Martyrum genannt wurde, weil der heil. Dionysios und seine Begleiter hier enthauptet sein sollen. 1133 wurde hier von Ludwig VI. eine Benediktinerabtei gegründet, von der die Kirche St.-Pierre noch teilweise erhalten ist. Am 30. März 1814 hat die Erstürmung des M. durch die Verbündeten die Kapitulation von Paris herbeigeführt. Im Kommuneaufstand von 1871 ward die Anhöhe von den Aufständischen besetzt und mit Batterien versehen (s. Paris! Geschichte f). 1895 wurde die neue Herz-Jesukirche auf dem M. vollendet. Der Stadtteil enthält auch den hiernach benannten Friedhof. Vgl. Renault und Chateau, M. (illustriert, Par. 1897); Sellier, Curiosités historiques et pittoresques du vieux M. (das. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 110.
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