Nabelvenenentzündung

[354] Nabelvenenentzündung (Omphalophlebitis), eine bei Fohlen und Kälbern, seltener bei Lämmern in den ersten Tagen bis Wochen nach der Geburt auftretende schwere Erkrankung, die ihren Ausgang nimmt von einer Infektion der Nabelwunde. Die hierdurch zunächst bedingte eiterig-jauchige Nabelentzündung kriecht in den Nabelvenen weiter, oft bis in die Pfortader und Leber. Es kommt hierbei zu Eitervergiftung des Blutes (Pyämie) und Verschleppung der zerstörenden Stoffe in andre Organe (während die Nabelentzündung abheilen kann). Besonders schnell und auffällig werden auf diesem Wege zahlreiche Gelenke ergriffen (daher auch eiterige Gelenkentzündung oder Lähme). Außerdem bilden sich Eiterherde in Lunge, Leber, Nieren etc., und die Tiere gehen unter den Erscheinungen allgemeiner Eiter- und Blutvergiftung zugrunde. In größern Beständen junger Tiere (Gestüten) verläuft die N. häufig seuchenartig. Wirksame Vorbeuge durch Unterbindung des Nabelstumpfes mit ausgekochtem Faden, Waschung mit 2 proz. Kreolin- oder Lysollösung etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 354.
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