Napata

[410] Napata, alte Stadt am obern Nil, oberhalb des dritten Katarakts, nach der Eroberung Nubiens (s. Kusch) durch die Pharaonen der 18. Dynastie (um 1500 v. Chr.) die Südgrenze des ägyptischen Reiches bildend. Bei der Gründung eines eignen äthiopischen Reiches wurde N. Residenz; von hier aus unterwarf im 8. Jahrh. die 25., sogen. äthiopische Dynastie ihrerseits Ägypten. Als seit 600 v. Chr. die Äthiopenkönige meist in dem südlicher gelegenen Meroe (s. d.) residierten, verfiel N. allmählich. 23 v. Chr. wurde es nach der Besiegung der Königin Kandeke durch den römischen Feldherrn Petronius geplündert und zerstört. Ansehnliche Ruinen von N. beim heutigen Merawi am Gebel Barkal (s. Äthiopien).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 410.
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