Narrenunkräuter

[427] Narrenunkräuter (Loco weeds, Locopflanzen, nach dem span. loco, »Narr«), in Nordamerika, besonders in Texas und Mexiko, gewisse Unkräuter, nach deren Genuß Rinder, Schafe und Pferde zeitweise dumm und stumpfsinnig werden. Die Tiere benehmen sich beim Anblick ungewohnter Gegenstände wie närrisch, werden auch wohl tollwütig, und wenn der Genuß fortgesetzt wird, magern sie ab und sterben nach einigen Monaten (vgl. Lathyrismus). Als N. kommen vorzugsweise in Betracht Astragalus mollissimus, in New York auch verwandte Hülsengewächse, wie Astragalus lentiginosus, A. Hornii, Oxytropis Lamberti, O. deflexa und O. multiflora. Auch andre Arten von Astragalus und Oxytropis, Hasackia purshiana und Sophora speciosa werden genannt. Auf den südwestlichen australischen Steppen sollen andre Hülsenpflanzen (namentlich Lotus australis, Swainsonia Greyana und Gastrolobium-Arten) ähnliche Erscheinungen hervorrufen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 427.
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