Nasamōnen

[428] Nasamōnen, altes Volk in Nordafrika; aus ihm und den Garamanten haben sich (nach Borsari) bei der Äthiopisierung Nordafrikas die Numidier gebildet. An den dürftigen Gestaden der beiden Syrten nomadisierend, züchteten sie in der Hauptsache Schafe, holten sich Datteln aus Audschila und waren eine Art Grenzwache gegen Kyrene; ihre Ausbreitung in ostwestlicher Richtung wurde durch Karthago aufgehalten. Nach Herodot sollen einige N. eine verwegene Reise von Ägypten bis zum Niger gemacht haben, was bei dem damaligen Fehlen der Kamele auf einen größern Wasserreichtum der Sahara in alten Zeiten schließen läßt. Den national-maurischen Aufstand, den die N. im Bunde mit den Garamanten und Nazaken von Tripolis unter der Führung Gildos Ende des 4. nachchristlichen Jahrhunderts versuchten, konnten die Römer nur mit Mühe niederwerfen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 428.
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