Nectrĭa

[494] Nectrĭa Pr., Pilzgattung aus der zu den Pyrenomyzeten gehörigen Familie der Hypokreazeen, mit fleischigen, hochroten, meist rasenartig gehäuften Perithecien auf einem gleichgefärbten warzenförmigen Stroma, in deren Sporenschläuchen je acht zweizellige, farblose Sporen gebildet werden. Als Nebenfrucht treten kleine, meist rote oder weiße wärzchenförmige, konidienbildende Stromate auf, die früher als Tubercularia oder Fusidium für eigne Pilzgattungen gehalten wurden. Die zahlreichen Arten leben meist als Saprophyten auf faulendem Holz. N. ditissima Tul. dringt als Schmarotzer in Wunden der Rotbuchen, Äpfelbäume und andern Laubbäume ein und verursacht Krebs (s. d., S. 609). N. cinnabarina Tode erzeugt als Rindenparasit an Ahorn, Linde, Rüster, Roßkastanie und Hainbuche die Rotpustelkrankheit, durch welche die Rinde oft auf große Strecken zum Absterben gebracht wird. N. cucurbitula Fr. veranlaßt, wenn sie durch Wunden in Fichtenrinde gelangt, Absterben der Rinde und damit oft Gipfeldürre des befallenen Stammes oder Zweiges.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 494.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: