Nikisch

[692] Nikisch, Artur, Musiker, geb. 12. Okt. 1855 in Szent Miklos (Ungarn), erhielt bis 1874 seine Ausbildung am Wiener Konservatorium (Dessoff, Hellmesberger), trat zunächst als Geiger ins Hoforchester und begann 1878 seine Dirigentenlaufbahn am Leipziger Stadttheater. 1889 übernahm er die Direktion der Symphoniekonzerte in Boston, kehrte aber bereits 1893 in seine Heimat zurück als erster Kapellmeister der Pester Hofoper. 1895 folgte er dem Ruf an die Spitze des Leipziger Gewandhausorchesters und dirigierte daneben seit 1896 noch die Berliner Philharmonischen Konzerte und die Neuen Abonnementskonzerte in Hamburg. 1901 wurde er zum königlich sächsischen Professor ernannt, 1902 übernahm er auch das Amt des Studiendirektors des Konservatoriums und 1904–05 dazu noch die Operndirektion des Leipziger Stadttheaters. N. feierte seit 1897 wiederholt Triumphe auf europäischen Konzertreisen, zum Teil mit dem gesamten Berliner Philharmonischen Orchester. Er schrieb ein preisgekröntes Streichsextett (1870), eine Kantate: »Die Christnacht«, für Soli, Chor und Orchester (1871), Lieder und eine Symphonie in D moll.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 692.
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