Nitroprussīde

[715] Nitroprussīde, Verbindungen, die auf verschiedene Weise aus Cyanverbindungen entstehen. Aus der Lösung von gelbem Blutlaugensalz (Ferrocyankalium), die mit rauchender Salpetersäure behandelt, dann mit Soda neutralisiert und durch Kristallisation von dem gebildeten salpetersauren Kali befreit wurde, kristallisiert Natriumnitroprussid Na2Fe (CN)5NO+2H2O in rubinroten, luftbeständigen Kristallen, deren Lösung durch Spuren von Schwefelwasserstoff oder löslichen Schwefelmetallen tief purpurrot, dann blau und zuletzt mißfarbig wird. Auch die aus dem Salz zu gewinnende Nitroprussidwasserstoffsäure H2Fe(CN)3NO bildet dunkelrote Kristalle. Kupfernitroprussid, aus dem Natronsalz durch Kupfervitriol gefällt, ist blaßgrün, unlöslich in Wasser und Alkohol und dient zur Prüfung der ätherischen Öle.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 715.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika