Nobbe

[724] Nobbe, Friedrich, Agrikulturchemiker, geb. 20. Juni 1830 in Bremen, studierte 1854–59 in Jena und Berlin Naturwissenschaft, wurde 1861 Professor an der Gewerbeschule in Chemnitz, übernahm gleichzeitig die Redaktion der »Landwirtschaftlichen Versuchsstation« und wurde 1868 Professor an der Akademie für Forst- und Landwirtschaft in Tharandt. Mit Unterstützung des Landwirtschaftlichen Kreisvereins in Dresden richtete er hier 1869 eine pflanzenphysiologische Versuchsstation ein, die 1888 durch eine gärtnerische Abteilung erweitert wurde, und gründete 1869 die erste Samenkontrollstation, die vorbildlich wurde für die entsprechenden Stationen in allen Kulturstaaten. Er arbeitete über die Bedeutung der einzelnen mineralischen Nährstoffe für die Pflanze unter Benutzung der Wasserkulturmethode, über die Stickstoff sammelnden Organismen in den Wurzelknöllchen der Leguminosen etc., über die Impfmethoden etc. 1904 trat er in den Ruhestand. Er schrieb: »Über die organische Leistung des Kalium in der Pflanze« (mit Schröder u. Erdmann, Chemn. 1870); »Handbuch der Samenkunde« (Berl. 1876); »Wider den Handel mit Waldgrassamen für die Wiesenkultur« (das. 1876). Auch bearbeitete er die 4. Auflage von Döbners »Botanik für Forstmänner« (Berl. 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 724.
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