Ohrenmaki

[6] Ohrenmaki (Ohraffe, Otolicnus Ill.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Halbaffen und der Familie der Lemuriden (Lemuridae), schmächtig gebaute Tiere mit reicher Behaarung, großem Kopf, sehr großen, häutigen, nackten Ohren, die im Schlaf den Gehörgang durch Falten völlig verschließen, großen Augen, mittellangen Vorder- und Hintergliedern, am Zeigefinger und der zweiten Zehe, bisweilen auch am Mittelfinger und der mittlern Zehe mit krallenartigen, sonst mit platten Nägeln. Sie sind mordlustige Raubtiere, die nur nebenbei Früchte genießen,[6] und betreiben nur in der Nacht, unterstützt durch hochentwickelte Sinne, namentlich durch ungemein seines Gehör, die Jagd auf alles Kleingetier. Sie bringen nur ein Junges zur Welt und leben in Afrika und auf den benachbarten Inseln. Der Galago (O. Galago Ill., s. Tafel »Halbaffen II«, Fig. 4), 16–20 cm lang, mit 23–25 cm langem Schwanz, auf der Oberseite fahlgrau, am Kopf und auf dem Rücken schwach rötlich, an der Innenseite der Gliedmaßen und am Bauche gelblichweiß, lebt in den Wäldern Senegambiens, des Sudâns, Kordofans, auch in Südafrika.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 6-7.
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