Oxyazobenzōl

[277] Oxyazobenzōl (Phenoldiazobenzol) C12H10N2O od. C6H5.NN.C6H4.OH entsteht aus Diazobenzol und Phenolnatrium, aus salpetersaurem Diazobenzol und kohlensaurem Baryt oder konzentrierter Schwefelsäure, auch aus Nitrosophenol und Anilin. Es bildet ziegelrote Prismen, löst sich wenig in Wasser, leicht in Alkohol und Äther und schmilzt bei 151°. O. besitzt die Eigenschaften eines Farbstoffes (Tropäolin Y), und eine Reihe ähnlicher Oxyazoverbindungen wird technisch dargestellt (Oxyazofarbstoffe). Aus Diazobenzol und Resorzin entsteht Dioxyazobenzol C6H5.NN.C6H3(OH)2, rote, in Alkalilauge, Alkohol und Äther lösliche Nadeln, die bei 161° schmelzen. Die Sulfosäure, die auch aus Resorzin und Diazobenzolsulfosäure erhalten wird, bildet fast schwarze, grün schillernde, in durchfallendem Licht rote Nadeln, deren orangegelbe Salze (Tropäolin O) namentlich in der Färberei zum Gelbfärben benutzt werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 277.
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