Přibram

[340] Přibram (spr. prschi-), Stadt in Böhmen, 500 m ü. M., an der Staatsbahnlinie Rakonitz-Protiwin, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und einer Bergdirektion, hat eine Dechanteikirche (14. Jahrh.), eine montanistische Hochschule (ehemalige erzbischöfliche Burg), eine Bergschule, ein Realgymnasium, eine Realschule, Lehrerbildungsanstalt, erzbischöfliches Knabenseminar, eine Dampfmühle, Bierbrauerei, Erzeugung von Glasperlenkränzen und Wallfahrtsartikeln, Handschuhmacherei, Sparkasse, Krankenhaus, Waisenhaus und (1900) 13,576, mit der südwestlich angrenzenden Stadt Birkenberg (tschech. Hory Březove) 19,119 tschech. Einwohner. Über der Stadt erhebt sich der Heilige Berg (586 m) mit besuchter Wallfahrtskirche (jährlich über 100,000 Wallfahrer) und einem Redemptoristenkloster. Das berühmte, größtenteils ärarische Silber- und Bleiwerk von P. liefert aus silberhaltigem Bleiglanz Silber (1905: 37,760 kg), Blei (29,478 metr. Ztr.) und [340] Glätte (8645 metr. Ztr.); von den 17 Schächten ist der tiefste der Marienschacht (1126 m). Die Zahl der beim Berg- und Hüttenbetrieb nebst dazugehörigen Werkstätten, Drahtseilfabrik, Brettsäge etc. beschäftigten Arbeiter beträgt über 5000. Vgl. v. Friese, Bilder von den Lagerstätten des Silber- und Bleibergbaues zu P. (Wien 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 340-341.
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