Palisaden

[332] Palisaden (v. lat. palus, Pfahl; Schanzpfähle), starke, 3–4 m lange, oben zugespitzte Pfähle, früher in der Befestigungskunst häufig als Annäherungshindernisse, namentlich in Verbindung mit Torabschlüssen derart verwendet, daß sie in geringen Zwischenräumen etwa 1 m tief in die Erde eingegraben und miteinander fest verbunden wurden. Verteidigungspalisaden, welche die Abgabe von Infanteriefeuer ermöglichten (im Gegensatz zu den Hindernispalisaden), bildeten oft den Abschluß offener Kehllinien, sind jedoch angesichts der modernen Waffenwirkung nicht mehr anwendbar. Die Beseitigung der P. erfolgt am einfachsten durch Sprengen. In der modernen Befestigung treten an Stelle der P. meist in Betonsockel eingelassene starke Hindernisgitter aus Eisen. Im Orient trifft man oft Ortsbefestigungen, bei denen die P. die äußere Brustwehrböschung bilden und dahinter ein Erdwall angeschüttet ist (Palanken).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 332.
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