Pangani [1]

[359] Pangani (Lufu, Rufu, Ruvu), Fluß in Deutsch-Ostafrika, entsteht am Südabhang des Kilimandscharo im Dschaggaland aus zahlreichen Quellflüssen (Himo mit Jibe [Abfluß des Dschipesees] Dehu, Rau) und nimmt rechts den Kirorema, Weriweri-Daryama, Kikafu, Nssania, dann den Rougafluß mit den Abflüssen vom Meru und Kilimandscharo auf. Er durchzieht, in einer Grabensenkung dahinfließend, ein wüstenartiges Steppengebiet zwischen dem Litema- und Paregebirge. Er erhält von rechts keine Zuflüsse mehr, tritt hierauf in ein breites Tal, das aber erst zwischen den Landschaften Usagara und Usegua größere Fruchtbarkeit entfaltet, bildet, das Randgebirge durchbrechend, die Höhnel-Stromschnellen, nimmt links den aus dem Mgandusumpf kommenden Mkomasi (s. Pare) auf, der den salzigen Mangasee bildet, fließt dann bei der Missionsstation Korogwe vorüber und mündet, 1500 m breit, unterhalb der Stadt P. in die Pembastraße des Indischen Ozeans. Für kleine Dampfer ist er 40 km aufwärts bis Tschogwe befahrbar; eine breite Korallenbank, die bei Niedrigwasser bloß 1,3 m über sich hat, erlaubt nur Schiffen von weniger als 3 m Tiefgang bei Hochflut die Einfahrt. Der P. ist ein wichtiger Fluß, da er das Hauptgebiet für Plantagenwirtschaft durchzieht. Die Usambara-Eisenbahn (Tanga-Korogwe) umgeht die Stromschnellen. 20 km landeinwärts am untern P. befindet sich ein Zuckerrohrgebiet. S. Karte »Deutsch-Ostafrika«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 359.
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