Pangani [2]

[359] Pangani, Bezirksamt in der nördlichen Küstenzone von Deutsch-Ostafrika, durchzogen vom gleichnamigen Fluß, 12,700 qkm mit 82,200 Einw. (6 auf 1 qkm), unter ihnen 751 Araber und Belutschen, 431 Inder mit Goanesen und (1903) 25 Europäer (23 Deutsche). – Der gleichnamige Hauptort, an der Mündung des Panganiflusses, Buëni (Mbuëni, mit 7000 Einw.) gegenüber, hat 9000 Einw., die in 137 Stein- und rund 700 Halbsteinhäusern wohnen. Die ursprünglich winklig angelegte Stadt ist neuerdings vielfach verbessert, hat aber noch immer schlechtes Trinkwasser. Da P. für Ozeandampfer nicht zugänglich ist (die Dampfer der Deutschen Ostafrika-Linie müssen 11/2 Stunde entfernt draußen liegen), übernehmen Dhaws den Schiffsverkehr (s. oben, Fluß P.). P. hat Hauptzollamt, Postamt (mit Telegraph), Kaserne[359] für die Schutztruppe, Moschee, Gebäude der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft u.a. Nördlich befindet sich ein großer Kokospalmenwald. In P. herrscht reges Leben, zumal sich viele Araber und Inder aus Tanga infolge des Sklavereiverbotes hierher gezogen haben, und ist noch immer der Ausgangspunkt nachdem Massailand und über Nguru nach Irangi; die Usambara-Eisenbahn wird allerdings darin wohl Wandel schaffen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 359-360.
Lizenz:
Faksimiles:
359 | 360
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika