Papeln

[387] Papeln (v. lat. papulae, Knötchen), kleine, hirsekorn- bis linsengroße, flache oder etwas zugespitzte, solide Erhebungen auf der äußern Haut. Diese Knötchen fühlen sich verschieden fest an, sind rötlich oder auch von der Farbe der Haut. Die P. wandeln sich bei manchen Ausschlägen in Bläschen oder Pusteln um (wie bei den Pocken); bei andern Ausschlägen schrumpfen sie und heilen unter einfacher Abschwellung, häufig unter Abschelferung der Epidermis. Zu den papulösen, d.h. wesentlich oder für immer aus Knötchen bestehenden, Hautausschlägen rechnet man die Schwindflechte (Lichen scrophulosorum, vgl. Lich en), bei der die P. von der Lederhaut ausgehen, während sie in andern Fällen von der Epidermis (Lichen pi laris), von den Papillen (bei der Ichthyosis), dem Malpighischen Netz (Purpura papulosa) etc. ihren Ausgang nehmen. Beim Hautgrieß (s. Milium) liegen die P. in der obersten Schicht der Lederhaut. Bei den Schälknötchen der Säuglinge, die durch äußere Hautreize hervorgerufen werden, stehen die P. einzeln oder in Gruppen auf gerötetem Boden (Feuerflechte).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 387.
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