Payerne

[525] Payerne (spr pajérn', Peterlingen, lat. Paterniacum), Bezirkshauptstadt im schweizer. Kanton Waadt, an der Broye, 455 m ü. M., Knotenpunkt der Eisenbahnen Palézieux-Lyß und Freiburg-Yverdon, im Mittelalter oft Residenz der burgundischen Könige, hat 2 Kirchen (darunter die romanische Abtskirche aus dem 10. Jahrh.), Gymnasium und Realschule, ein Denkmal des Generals Jomini, Tabak- und Zigarrenfabriken, eine Fabrik für kondensierte Milch (Nestlé), Fabriken für Militäreffekten und Musikinstrumente, Spinnereien, Sägewerke etc. und (1900) 5242 vorherrschend Französisch sprechende und protestantische Einwohner. Hier ruhen die im ganzen Waadtland verehrte, halb sagenhafte »Berthe la reine«, die Stifterin einer ehemaligen Cluniacenserabtei, und ihr Gemahl Rudolf II. von Burgund, deren Särge 1817 wieder aufgefunden wurden. P. kam 1034 an das Deutsche Reich, 1536 an Bern und 1802 an den neugebildeten Kanton Waadt. Vgl. J. Rahn, L'église abbatiale de P. (übers. von W. Cart, Lausanne 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 525.
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