Pedersen

[531] Pedersen, Christiern, der »Vater der dänischen Literatur«, geb. um 1480 auf Fünen, gest. 1554, studierte in Paris, wurde dort durch den Verkehr mit Humanisten für die Reformationsidee gewonnen, gab 1510–17 zahlreiche Urkunden heraus, wurde 1405 Kanonikus in Lund, dann Pfarrer auf Seeland und gründete in Malmö die erste Buchdruckerei. Von seinen vielen Arbeiten, die sich alle durch reformatorischen Geist, warmes Nationalgefühl und klare, gewandte Darstellung auszeichnen, sind besonders zu erwähnen: die Übersetzung von Luthers Bibel (1550, »Kristian III's Bibel«) nebst vielen ergänzenden Erbauungsschriften (»Jertegns Postille«, Par. 1515; Leipz. 1518), die ersten dänischen Arzneibücher und die Chroniken von Saxo Grammaticus (Par. 1514), von »Carolus Magnus« und »Holger Danske« (gesammelt von Brandt und Fenger, Kopenh. 1850–1856, 5 Bde.), die als Volksschriften immer neu gedruckt wurden. Vgl. Brandt, Om Lunde-Kanniken Christian P. og hans skrifter (Kopenh. 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 531.
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