Pektīnkörper

[544] Pektīnkörper (Gallertkörper), aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehende Substanzen, die besonders das Fleisch der Früchte und Wurzeln bilden. Die in Wasser und Alkohol unlösliche Pe kto se, die namentlich in unreifen Früchten sich findet, wird bei deren Reisen durch die neben ihr vorkommende fermentartig wirkende Pektase auch durch Kochen mit verdünnten Säuren in die übrigen P. übergeführt. Alle P. sind farb-, geruch- und geschmacklos, unkristallisierbar, in Wasser teils löslich, teils unlöslich und bilden oft mit Wasser eine Gallerte. Pektin findet sich in reisen Früchten und fleischigen Wurzeln, bildet mit Wasser eine schleimige, bei Gegenwart von Eiweiß gallertartige Lösung, wird durch Säuren in Arabinsäure (Metapektinsäure), durch Alkalien oder Pektase in Pektosinsäure und dann in Pektinsäure (Gallertsäure) übergeführt. Letztere ist in kaltem Wasser kaum, in heißem schwer, in Alkohol nicht, in den Lösungen neutraler Salze leicht löslich, reagiert und schmeckt sauer und bildet mit den Alkalien lösliche, sonst unlösliche, gallertartige Salze. Bei anhaltendem Kochen mit Wasser löst sich die Pektinsäure zu Parapektinsäure, und beim Kochen mit Alkalien und verdünnten Säuren gibt sie Arabinsäure. Diese kommt in überreifen Früchten vor und gibt beim Erwärmen mit verdünnter Schwefelsäure Arabinose (Pektinzucker, Pektinose). Sie findet sich auch in Runkelrüben (Rübengummi) und wird durch Einwirkung alkalischer Flüssigkeiten löslich. Rübensäfte, die in etwas erheblicher Menge Rübengummi enthalten, machen bei ihrer Verarbeitung in der Zuckerfabrikation große Schwierigkeiten. Der Wert der P. für die Ernährung ist noch nicht sicher festgestellt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 544.
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