Penicillĭum

[564] Penicillĭum Lk. (Pinselschimmel), Pilzgattung aus der Familie der Perisporiazeen. P. glaucum Lk. (s. Tafel »Pilze IV«, Fig. 2) ist in seiner Konidienform der gemeinste, überall verbreitete Schimmelpilz, der auf Brot, eingemachten Früchten etc. in blaugrünen Krusten und Anflügen auftritt. Sein verästeltes, gegliedertes Mycelium trägt aufrechte, oben pinselförmig verzweigte Fruchthyphen, deren Endglieder kettenförmige Reihen von runden, 0,0025 mm großen Konidien abschnüren. Bei Kultur auf Brot bilden sich an den Mycelien im Herbst gelb gefärbte Sklerotien von der Größe eines Sandkorns aus, die einige Monate hindurch in ausgetrocknetem Zustand verharren können, ohne die Fähigkeit der Weiterentwickelung zu verlieren. Auf einer feuchten Unterlage entstehen im Innern der Sklerotien aus schon vorhandenen Anlagen die Sporenschläuche, die acht den Sporen von Eurotium ähnliche Sporen enthalten. Da später die Haut der Schläuche aufgelöst wird, so liegen die zahlreichen Sporen zuletzt frei in der Höhlung der Sklerotien. Durch Aussaat der Schlauchsporen werden wieder Mycelien von P. mit pinselartigen Konidienträgern erhalten. P. brevicaule Sacc., eine auf faulendem Papier in rötlichen Räschen wachsende Art mit rötlichen Konidienketten an kurzen, quirlig verzweigten Fruchthyphen vermag die geringsten Spuren (0,000,001 g) von Arsen in der Substanz, in der er wächst, in knoblauchartig riechendes Diäthylarsin umzusetzen und wird deswegen zur biologischen Arsenprobe benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 564.
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