Philistĭon

[788] Philistĭon, griech. Dichter, aus Magnesia in Asien, verfaßte im Anfang des 1. Jahrh. n. Chr. in Rom griechische Mimen, die sich lange großer Beliebtheit erfreuten. Von seinen Stücken hat sich nichts erhalten, doch weiß man, daß sich sein »Ardalion« (»Gschaftlhuber«) noch jahrhundertelang auf der Bühne erhielt (vgl. Reich, Der Mimus, Bd. 1, II, Berl. 1903). In späterer Zeit verwechselte man ihn mit Philemon, dem Zeitgenossen des Menandros, wie vielleicht die etwa im 6. Jahrh. entstandene »Comparatio Menandri et Philistionis« zeigt, eine in die Form eines Wettstreites gefaßte Spruchsammlung in Trimetern, die in vier verschiedenen Fassungen vorliegt (hrsg. von Studemund, Bresl. 1887). Vgl. W. Meyer, Die athenische Spruchrede des Menander und P. (Münch. 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 788.
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