Phonophotographie

[811] Phonophotographie (griech.), ein von Hermann erfundenes Verfahren, die Stimmlaute graphisch darzustellen. Anfänglich versetzte man eine dünne Holz- oder Glasplatte durch die Stimme in Vibrationen. Ein auf ihr befestigtes Spiegelchen reflektierte ein dünnes elektrisches Lichtbündel auf einen rotierenden Zylinder, dermit lichtempfindlichem Bromsilberpapier überzogen war; der Lichtstrahl zeichnete die Schwingungen der Platte in Form von Kurven auf. Später hat Hermann den Edisonschen Phonographen verwendet und die in seinen Mantel eingeprägten, den Stimmlauten entsprechenden Zeichnungen durch Spiegel und Lichtstrahl in photographische Lautkurven übersetzt. Das Verständnis der Lautbildung ist durch dieses Verfahren sehr gefördert worden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 811.
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