Photophōn

[837] Photophōn (griech.), von Bell 1878 erfundener Apparat zur Übermittelung der Sprache auf kürzere Entfernungen mittels Lichtstrahlen, die auf eine Selenzelle wirken. In der Abbildung (S. 838) stellt b einen[837] Diaphragmaspiegel aus versilbertem Glimmer oder Mikroskopglas dar, gegen dessen Rückseite gesprochen wird.

Bells Photophon (schematische Darstellung).
Bells Photophon (schematische Darstellung).

Die durch die Linse a konzentrierten Lichtstrahlen werden vom Spiegel b reflektiert, durch die Linse c parallel gerichtet und durch den parabolischen Spiegel e auf die Selenzelle d geworfen, deren Widerstandsänderungen (s. Lichttelegraphie) nicht nur genau den Schallschwingungen von b und den Intensitätsänderungen der Lichtstrahlung entsprechen, sondern auch in dem Stromkreise, der aus der Selenzelle, dem Telephon g und der Batterie f gebildet ist, gleichartige Stromschwankungen hervorrufen, unter deren Einwirkung die Membran des Telephons ebenso schwingt wie der Spiegel b, so daß die gegen b gesprochenen Worte im Telephon zu hören sind. Außer Sonnenlicht kann jede andre Lichtquelle, z. B. Acetylenlicht, verwendet werden. Das P. wirkt auf etwa 200 m, mit Ruhmerschen Selenzellen auf 1–3 km. Vgl. Bell, Das P. (Leipz. 1880).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 837-838.
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