Selēnzelle

[321] Selēnzelle, ein Isolator, auf dem zwischen nahe nebeneinander parallel geführten Drähten metallisches Selen eingeschmolzen ist. Verbindet man die beiden Drähte mit einer Stromquelle, so geht nur ein schwacher Strom hindurch, wenn sich die Zelle im Dunkeln befindet. Bei Belichtung wächst der Strom aber beträchtlich an, da während der Belichtung der Widerstand des Selens auf ein Drittel bis ein Zehntel des frühern Wertes sinkt. Die Widerstandsänderung tritt momentan ein und hört ebenso momentan wieder auf, so daß bei Beleuchtung mit intermittierendem Licht in einem in die Leitung eingeschalteten Telephon ein Ton gehört wird, dessen Hohe der Zahl der Pulsationen der Beleuchtung entspricht. Hierauf beruht die Anwendung der S. zur drahtlosen Telephonie, zur Fernphotographie nach Korn, zu Leuchtbojen, die mit eintretender Dunkelheit automatisch zu leuchten beginnen, zu elektrischen Uhren etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 321.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika