Pi y Margall

[923] Pi y Margall, Francisco, span. Politiker, geb. 1820 in Barcelona, gest. 29. Nov. 1901 in Madrid, schloß sich der positivistischen Philosophie an und übersetzte die Werke Proudhons. 1868 wurde er zum Mitglied der Cortes gewählt. Eifriger Republikaner und Föderalist, übernahm er nach der Abdankung des Königs Amadeus 1873 das Ministerium des Innern und wurde nach der Verkündung der Republik zu ihrem Präsidenten erwählt. Als die allgemein ausbrechenden Unruhen die Republik gefährdeten, wurde er zum Diktator ernannt, vermochte aber der von ihm entfesselten zentrifugalen Bestrebungen nicht Herr zu werden und dankte ab. In den Cortes war er später Führer der republikanischen Föderalisten, die Spanien in einen Staatenbund auflösen möchten und genoß als Gelehrter und Mensch allgemeine Verehrung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 923.
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