Piderit

[865] Piderit, Theodor, Schriftsteller, geb. 15. Sept. 1826 in Detmold, studierte seit 1846 Medizin und begab sich 1850, durch die politischen Verhältnisse vertrieben, nach Valparaiso, wo er lange Jahre die medizinische Praxis ausübte. Seit 1864 lebt er in seiner Vaterstadt als Schriftsteller. Als solcher hat er namentlich auf dem Gebiete der Mimik und Physiognomik durch seine Schriften: »Grundsätze der Mimik und Physiognomik« (Braunschw. 1858) und »Mimik und Physiognomik« (Detm. 1867, 2. Aufl. 1886; franz. Übersetzung von Girot, Par. 1888) in bahnbrechender Weise gewirkt (s. Mimik). Außerdem veröffentlichte er: »Gehirn und Geist« (Leipz. 1863), »Die Theorie des Glücks« (das. 1867) sowie mehrere schönwissenschaftliche Werke: »Kuriose Geschichten« (Berl. 1872); die Schauspiele: »Schön Rotraut« (Detm. 1874) und »Charlotte von Wolfenbüttel« (Leipz. 1876); »Die Städinger«, Trauerspiel (letztere drei gesammelt als »Bühnendichtungen«, 2. Aufl., Norden 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 865.
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