Pleospŏra

[38] Pleospŏra Tul., Pilzgattung der Pyrenomyzeten, charakterisiert durch eingesenkte, nur mit der Mündung hervorragende Perithezien, ohne Stroma. Die Schläuche letzterer enthalten acht eiförmige bis keuligspindelförmige, mauerförmige, d. h. mit Quer- und Längswänden versehene Sporen. Für andre Arten, wie P. herbarum Tul., sind mehrere andre Fruktifikationsformen bekannt, die nacheinander an den aus den Schlauchsporen hervorgehenden Mycelien auftreten, nämlich an fadenförmigen Trägern endständige drei Formen von Konidien, die als Sarcinula-Form (Macrosporium Sarcinula Berk.), als Alternaria-Form und als Mikrogonidien unterschieden werden, und ferner interkalar an Myceliumzweigen auftretende mehrschichtige Konidienfrüchte (Pykniden), die in ihrem Innern zarte, in einer Gallertmasse eingebettete, ein zellige Sporen (Pyknosporen) abschnüren. Von andern Beobachtern werden die Sarcinula- und Alternaria-Form als getrennte Arten betrachtet. Die schwarzbraunen Mycelien der ca. 150 Arten bilden rußartige Überzüge auf faulenden Blättern und abgestorbenen Stengelteilen, gehen aber auch auf lebende Pflanzen über und erzeugen Krankheiten (Schwärze, auch Rußtau), wie die Schwärze der Hyazinthenzwiebeln (mit P. Hyacinthi Sor.), der Mohrrüben, des Rapses (s. Rapsverderber), der Orangenfrüchte (P. Hesperidearum Catt.) u. a. Bei manchen Arten von P. sollen Konidienträger auftreten, welche die Form der Gattung Cladosporium (Astspore) besitzen. Diese Angaben sind indes mit Vorsicht aufzunehmen; jedenfalls gehört das früher als Konidienform zu P. herbarum gezogene C. herbarum Link, das die Schwärze des Getreides verursacht, wohl nicht dahin. Auch mit der als Sporidesmium bezeichneten Konidienform steht es ähnlich.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 38.
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