Polysynthētisch

[131] Polysynthētisch (griech.), vielfach zusammengesetzt, viel verbindend (vgl. Asyndeton). Die vorherrschende Neigung zu Zusammensetzungen als Prinzip des Sprachenbaues (Polysynthetismus) tritt besonders in den amerikanischen Indianersprachen hervor, die daher auch als polysynthetische oder einverleibende Sprachen bezeichnet werden, weil das Objekt und andre Nebenbestimmungen in den Körper des Verbums aufgenommen werden, so daß Wörter von ganz ungeheuerlichem Umfang entstehen. Vgl. Sprache und Sprachwissenschaft. – Kristalle heißen p., wenn sie aus mehreren, meist regelmäßig (mit parallelen Zusammensetzungsflächen) miteinander verwachsenen (verzwillingten) Einzelkristallen aufgebaut sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 131.
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