Präriehund

[263] Präriehund (Cynomys ludovicianus Baird, Tafel »Nagetiere IV«, Fig. 4), Nagetier aus der[263] Familie der Eichhörnchen (Sciuridae) und der Unterfamilie der Murmeltiere (Arctomyina), 33 cm lang, mit 7 cm langem Schwanz, gedrungenem Leib und großem Kopf, ist oberseits rötlichbraun, grau und schwärzlich gemischt, unterseits schmutzigweiß, an der Schwanzspitze grau gebändert. Der P. wurde nach seiner bellenden Stimme benannt. Er findet sich in den Prärien Nordamerikas und bildet ausgedehnte Ansiedelungen, in denen Hügel, die etwa einer Wagenladung Erde entsprechen, je einen Bau bezeichnen. Diese Hügel sind 5–6 m voneinander entfernt und durch festgetretene Pfade miteinander verbunden. Auf jedem Hügel sitzt aufrecht ein Tierchen als Wache und warnt vor jeder sich nahenden Gefahr. Oft leben der P., eine Eule und eine Klapperschlange friedlich in demselben Bau. Der P. nährt sich von Gras und hält von Ende Oktober bis zum Frühjahr Winterschlaf in seinem Bau, dessen Gänge er verstopft. Sein Fleisch ist schmackhaft, doch ist die Jagd schwierig und wenig ergiebig, weil sich Verwundete in die Baue retten oder von ihren Genossen hinabgezogen werden. In der Gefangenschaft halten sie gut aus und pflanzen sich auch fort.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 263-264.
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