Prachatitz

[247] Prachatitz (tschech. Prachatice), Stadt in Böhmen, 569 m ü. M., im Böhmerwald, an der Staatsbahnlinie Wodnan-Wallern gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat alte Ringmauern und Reste von Befestigungswerken, eine gotische St. Jakobskirche (14. Jahrh.), ein Rathaus (mit Wandgemälden von 1571), mittelalterliche Häuser mit Zinnen, Fresken und Sgraffitomalereien, ein Obergymnasium, ein Studentenkonvikt, Fabrikation von Posamentier- und Wirkwaren, Drechslerwaren und elektrotechnischen Artikeln, Bierbrauerei und (1900) 4333 vorwiegend deutsche Einwohner. Die Stadt ist als Sommerfrische viel besucht. Südlich in waldreicher Gegend das St. Margaretenbad und der Berg Libin (1089 m), mit Wallfahrtskapelle und Aussichtsturm. P. lag am »goldenen Steige«, auf dem das Salz von Bayern nach Böhmen geführt wurde, und war im Mittelalter sehr blühend. Vgl. Meßner, P., ein Städtebild (u. Aufl., Prachatitz 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 247.
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