Prognathīe

[368] Prognathīe (Prognathismus, griech.), Vorspringen der untern Gesichtspartie, betrifft das ganze Oberkieferbein oder die Partie zwischen Alveolar- und Subnasalpunkt (wahre oder subnasale P.). Diese kommt für anthropologische Untersuchungen besonders in Betracht; sie allein liefert das unterscheidende Merkmal der menschlichen Rassen. Ein Schädel gilt für prognath, wenn die Neigung der Profillinie zur Horizontalen weniger als 82° beträgt. P. kommt bei allen Rassen vor. Die weißen Rassen sind in geringem Maße prognath, die gelben und die polynesischen sind es stärker, die Neger in besonders hohem Grade. Nach Lombroso kommt P. sehr häufig bei Verbrechern vor (s. Kriminalanthropologie).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 368.
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