Prout

[402] Prout (spr. praut), Ebenezer, engl. Komponist und Musiktheoretiker, geb. 1. März 1835 in Oundle (Northamptonshire), widmete sich anfänglich dem Schullehrfach und ging erst mit 24 Jahren ganz zur Musik über, bekleidete verschiedene Organistenposten, wurde 1861 Klavierlehrer an der Kunstschule des Kristallpalastes, 1876 Theorielehrer an der National Training School fer Music, 1879 an der königlichen Musikakademie und 1884 an der Guildhall School. 1894 wurde er zum Professor der Musik an der Dubliner Universität ernannt. 1871–74 redigierte er den »Monthly Musical Record«. P. hat sich durch eine Reihe zum Teil preisgekrönter Kammermusikwerke, vier Symphonien, ein Orgelkonzert mit Orchester, Ouvertüren, geistliche und weltliche Chorwerke und Sologesänge mit Orchester etc. als gediegener Tonsetzer erwiesen, ist aber besonders in neuester Zeit als gründlicher Theoretiker hervorgetreten mit seiner großen Kompositionslehre (1889–1900, 9 Bde.); schon 1878 brachte er ein »Elementarlehrbuch der Instrumentation« (deutsch von B. Bachur, 3. Aufl., Leipz. 1904) und schrieb auch eine kurze Biographie Mozarts (1903). P. hat sich in seiner Formenlehre den Prinzipien Hugo Riemanns angeschlossen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 402.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: