Purkinjes Phänomen

[462] Purkinjes Phänomen, die Erscheinung, daß bei abnehmender Helligkeit bis zur Unterschreitung der »Reizschwelle« (der Lichtstärke, bei der die Lichtstrahlen nicht mehr auf das Auge einwirken) ausgedehnte grüne Flächen zunächst noch wahrgenommen werden, wenn auch nicht grün, sondern grau, während rote bereits schwarz erscheinen. Sie beruht darauf, daß noch die Stäbchen der Netzhaut, die nur Weiß und Grau empfinden können, erregt werden und zwar durch grünes Licht, während die farbenempfindenden Zapfen nicht mehr erregt werden. Bei kleinen Flächen, deren Netzhautbild ganz auf den gelben Fleck fällt, wo die Stäbchen fehlen, verschwinden rot und grün nahezu gleichzeitig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 462.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: