Quartīer [2]

[497] Quartīer (franz., »Viertel«), soviel wie Stadtviertel (z. B. Q. latin, das Studentenviertel in Paris), dann für Wohnung (namentlich für vorübergehende auf Reisen etc.) gebraucht, insbes. für die Unterkunft von Truppen in Kasernen oder bei Ortseinwohnern (s. Einquartierung). Man unterscheidet: Standquartier (soviel wie Garnison), Marschquartier (weit vom Feind entlang der Marschstraße), Kantonierung oder Ortsunterkunft (Unterbringung für voraussichtlich längere Zeit ohne unmittelbare Bedrohung), Alarmquartier, enges Q. (sehr dichte Belegung mit steter Gefechtsbereitschaft). Zur Zeit der Kriegführung mit kleinen Heeren führte man diese in Winterquartiere, was bei modernen Operationen, die auf die Jahreszeit keine Rücksicht nehmen können, ausgeschlossen ist. – Im Seewesen eine Abteilung der jeweiligen Wache. In der Heraldik ein Viertel des gevierten oder schräggevierten Schildes.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 497.
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