Rüdinger

[232] Rüdinger, Nikolaus, Anatom, geb. 25. März 1832 zu Büdesheim in Rheinhessen, gest. 25. Aug. 1896 in Tutzing, studierte in Heidelberg und Gießen, wurde 1855 Prosektor in München, 1870 außerordentlicher und 1880 ordentlicher Professor der Anatomie und zweiter Konservator der dortigen anatomischen Anstalt und Sammlung. Er erfand eine neue Konservierungsmethode für Leichen, stellte vortreffliche Nerven- und Gehörpräparate dar und benutzte die Photographie als wichtiges Mittel für anatomische Abbildungen. Er veröffentlichte: »Atlas des peripherischen Nervensystems« (Münch. 1861–65; 2. Aufl., Stuttg. 1872); »Atlas des menschlichen Gehörorgans« (Stuttg. 1866–75); »Beiträge zur Histologie des Gehörorgans« (das. 1870); »Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Histologie der Ohrtrompete« (das. 1870); »Die Anatomie des peripherischen Nervensystems des menschlichen Körpers« (das. 1870, 2 Bde.); »Beiträge zur Anatomie des Gehörorgans, der venösen Blutbahnen der Schädelhöhle sowie der überzähligen Finger« (Münch. 1876); »Topographischchirurgische Anatomie des Menschen« (Stuttg. 1872 bis 1878, 4 Tle.; Suppl. 1879); »Beiträge zur Morphologie des Gaumensegels und des Verdauungsapparats« (das. 1879); »Ein Beitrag zur Anatomie der Affenspalte und der Interparietalfurche« (Bonn 1882); »Ein Beitrag zur Anatomie des Sprachzentrums« (Stuttg. 1882); »Zur Anatomie der Prostata etc.« (das. 1883); »Kursus der topographischen Anatomie« (Münch. 1891, 4. Aufl. von Höfer, 1899) u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 232.
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